Das Leben nach Corona

April 04, 2020

Oh, ich glaube das könnte ein etwas längerer Blogpost werden. Mir kreisen da nämlich in den letzten Tagen sehr viele Gedanken im Kopf herum.

Wir haben jetzt die zweite Woche mit Ausgangsbeschränkung hinter uns. Gestern wurde berichtet, die Kurve flacht langsam ab! Yeah, dran bleiben bzw. drin bleiben lautet die Devise! 

Ich komme bisher mit der Situtation überraschend gut, was vielleicht auch daran liegt, das ich, zumindest für ein paar Stunden täglich noch arbeiten gehe. Bei uns wird gerade in Früh- und Nachmittag Schicht gearbeitet, in bin in der Nachmittagsschicht dabei. Das heißt für mich, abends keinen Wecker stellen und morgens schlafen bis ich von allein aufwache. Danach frühstücke ich, telefoniere mit meiner Oma, und danach sitze ich am Laptop, Blogge und studiere E-Learning Kurse. In der ersten Woche war das alles noch spitze. In der zweiten lief das alles schon nicht mehr so nach Plan. Ich schlafe jetzt abends viel später ein, steh dann morgens auch viel später auf und hänge danach lustlos auf dem Sofa rum. Für die nächste Woche möchte ich gerne wieder zu dem Verhalten von Woche 1 zurück kommen. Das ist jetzt kein Ziel das ich nicht schaffen kann.

In den letzten Tagen kreisen die Gedanken und die Telefongespräche immer um das Thema "Was ist das erste was du machst, wenn die Ausgangsbeschränkung aufgehoben wird". Meine Schwester meinte, sie würde ganz einfach morgens mit unserer Oma zum Bäcker zum Frühstücken gehen. 

Was meine erste Tat sein wird? Einfach draussen irgendwo in einem Cafe einen Cappuccino in der Sonne geniessen. Eine Runde mit dem Motorrad drehen. Alles Dinge die ich allein machen werde. 

Meine Gedanken gehen an die Menschen, die danach, nach Corona, weiterhin allein sein werden. Die, die zusehen müssen, wie sich große Familien und Freunde, nach langer Zeit wiedersehen und sich in die Arme fallen. Für die Menschen, für die die Ausgangsbeschränkung sowieso keine  besonderen einschnitte mit sich brachte.

Ich selbst bin gerne allein und kann auch gut allein mit mir selbst sein. Doch da gibt es einen Besucher, der hin und wieder auch bei mir an die Tür klopft, die Einsamkeit. Früher wollte ich ihr ihr nie die Tür öffnen, weil ich mir nicht eingestehen wollte, das ich einsam bin. Aber mittlerweile, erlaube ich ihr durch die Tür zu kommen. Denn dann bleibt sie kurz und verschwindet dann wieder.


Ich würde mir sehr wünschen, dass obwohl uns Corona gerade von allem trennt, uns danach irgendwo ein Stück näher bringt.

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